Seit 24 Jahren gibt es SUKULTUR und seit 24 Jahren stellen wir uns die Frage, ob SUKULTUR ein richtiger Verlag ist.
Wir haben keine Verlagsauslieferung, sondern verschicken alles selbst.
Wir produzieren keine Frühjahrs- und Herbstvorschauen für den Buchhandel und die Presse.
Wir haben keine Stände auf den großen Buchmessen in Leipzig oder Frankfurt.
Seit 24 Jahren machen wir alles eher unrichtig und betreten dabei oft Neuland.
Mit unseren Leseheftreihen »Schöner Lesen« und »Aufklärung und Kritik« haben wir vor 23 Jahren ein Forum für die kleine Form geschaffen.
Wir vertreiben diese Hefte an Automaten in S- und U-Bahnhöfen und damit an Plätzen, an denen es in der Regel gar keine Literatur gibt.
Im Internet starteten wir 2014 mit Minimore, einer kuratierten E-Book-Boutique für Literatur aus insbesondere kleinen, unabhängigen Verlagen – als Gegenkraft und Gegenidee zu Amazon, Apple oder Google.
Heute bieten wir auf unserer Verlagsseite in der Rubrik »Aus anderen Verlagen« Titel von befreundeten Verlagen an.
Dieses »Out of the box«-Denken und Neulandbetreten spiegelt sich auch in unserem Programm wider.
Junge zeitgenössische Literatur, unbekannte Klassiker, aus Deutschland, den USA oder Lateinamerika, Erzählungen, Lyrik, Essays.
Mittlerweile sind unsere Leseheftreihen fast schon Querschnittsreihen und so abwechslungsreich und repräsentativ wie die Reclam Universalbibliothek, die uns vor 23 Jahren als Vorbild vor Augen stand.
Trotz der breiten Text- und Autor*innenpalette betreten wir inhaltlich immer wieder Neuland.
Das verdanken wir unseren jungen Herausgeber_innen Sofie Lichtenstein und Moritz Müller-Schwefe, denen wir vor 4 Jahren die alleinige Programmverantwortung für die Leseheftreihen übertrugen.
Für uns ist die Shortlist-Nominierung für den Berliner Verlagspreis eine wichtige Bestätigung und ich glaube darüberhinaus auch ein wichtiges Signal für viele andere: Denn sie zeigt, dass man auch als unrichtiger Verlag eine Menge richtig machen kann.
Anmerkungen zur Nominierung für den Berliner Verlagspreis 2019