Statusmeldungen von Stefanie Sargnagel
Lässig, derb und immer sehr alltagsweise schreibt Stefanie Sargnagel seit vielen Jahren über das einfache Leben. Mittlerweile hat die Wiener Autorin und Künstlerin mit ihren Büchern, Artikeln und Statusmeldungen auf Facebook Kult-Status erreicht.
Ungeachtet dessen nimmt sie in ihrer Kritik an jeglichem rechten Gedankengut kein Blatt vor den Mund, ätzt gegen die FPÖ, gegen Patriarchate, steht aktiv für die Flüchtlingshilfe ein. Die Wiener Zeitung lobte, wie sie inklusive Fäkalhumor und Versagensexhibitionismus die aktuelle Leistungsgesellschaft konterkariere. „Mein Lebensstil erschließt sich halt aus einer Mischung aus Unfähigkeit, Unentschlossenheit, Gleichgültigkeit und Verweigerung, ich bin die personifizierte Wohlstandsverwahrlosung“, schrieb sie in einem VICE-Artikel.
Auszüge aus Binge Living und In der Zukunft sind wir alle tot, übersetzt von Cory Tamler, erschienen in der Anthologie zur Generational Triennal 2015 des New Museum, New York, herausgegeben von Brian Droitcour.
Bier, Kippen, Kunstprekariat, Abgründe, Randfiguren und der absurde Alltag einer Callcenter-Mitarbeiterin: Die Facebookposts der Wiener Kult-Autorin Stefanie Sargnagel lassen nichts aus, sind witzig und mischen sich ein. Perfekte Einsteiger-Lektüre in ihr Werk.
Stefanie Sargnagel wurde 1986 in den „Slums von Wien“ geboren, studierte Malerei an der Akademie der Bildenden Künste bei Daniel Richter und arbeitete bis Anfang 2016 im Callcenter. Das Mädchen mit der roten Baskenmütze, das gerne ins Wirtshaus geht und Kette raucht, veröffentlichte ihr Debüt mit gesammelten Facebook-Statusmeldungen Binge Living. Call-Center-Monologe2013 in der redelsteiner dahimène edition, einem unabhängigen Wiener Verlag. Binge Drinking bedeutet: Komasaufen. Ende 2015 erschien ihr zweites Buch Fitness. In der Zukunft sind wir alle toterschien dazwischen digital als Intermezzo und 2016 erweitert in Buchform, 2017 erschien Statusmeldungen bei Rowohlt. Sargnagel zeichnet Cartoons für den Falter, schreibt für die VICE und die Süddeutsche Zeitung und hat 2016 die Burschenschaft Hysteriamitgegründet. 2016 erhielt sie den BKS-Bank-Publikumspreis beim Wettbewerb zum Ingeborg-Bachmann-Preis.