Cristina ist eine junge Frau von heute. Sie ist von einer engen Kleinstadt in die Hauptstadt gezogen. Nun arbeitet sie Assistentin einer Bau-Firma, die gerade mit EU-Geldern ein Home- und Gartencenter am Rande Bukarests errichtet. Sie kämpft mit Rechnungsnummern, Kollegenwitzen und dominanter Chefin. Gleichzeitig hängt sie in einer Fernbeziehung fest, der erste Versuch mit Online-Sex scheitert, eine eigene Wohnung ist in weiter Ferne. Ihre Mutter arbeitet in Spanien im Tourismusgewerbe – und wenn sie dann einmal einfliegt, bringt sie zwar Geld und Gefühle mit, doch nur für kurze Zeit.
Lavinia Braniște erzählt wunderbar frisch, lakonisch und selbstironisch vom Wunsch nach Anerkennung und dem Gift der Erwartungen. Doch auch wenn Cristina an den Zwängen des Alltags zwischen Hypermarkt und Clubnacht zu verzweifeln scheint, rappelt sie sich immer wieder auf. Ein Buch mit und über Frauen, die gleichzeitig schwach und stark sind.
Gefördert vom Rumänischen Kulturinstitut und Deutschen Übersetzerfonds.
Lavinia Branişte wurde 1983 in Brăila, im Südosten Rumäniens, geboren. Sie lebt in Bukarest, wo sie als Literaturübersetzerin arbeitet. Sie veröffentlichte zwei Sammlungen mit Kurzgeschichten Cinci minute pe zi (Fünf Minuten am Tag, 2011) und Escapada (Eskapade, 2014), einen Roman (Interior zero, 2016) und drei Kinderbücher. Einige ihrer Kurzgeschichten wurden ins Englische, Französische, Portugiesische, Kroatische und Bulgarische übersetzt. Interior zero wurde mit dem Preis „Nepotul lui Thoreau“ („Thoreau’s Neffe“) als der beste rumänische Roman im Jahr 2016 ausgezeichnet.
Manuela Klenke wurde 1984 in Cluj-Napoca geboren und lebt in Osnabrück. Sie arbeitet als Übersetzerin aus dem Rumänischen. 2008 erschien ihr Buch On Textproduction: The Integral Relationship to Translation (Ko-Autorin Alina Preda).